Workshop zur Stärkung regionaler Resilienz
Wissenstransfer und neue Impulse: IQIB informiert Delegation von den Philippinen über Konzepte zu resilientem Wiederaufbau.
Wissenstransfer und neue Impulse: IQIB informiert Delegation von den Philippinen über Konzepte zu resilientem Wiederaufbau.
Welche Chancen bietet der Wiederaufbau in den von der Flutkatastrophe im Sommer 2021 betroffenen Regionen? Über aktuelle und geplante Maßnahmen informierten sich Teilnehmende einer Studienreise aus Bacolod City von den Philippinen – eine Region, die immer wieder von schweren Überflutungen betroffen ist. Die Gruppe aus Expertinnen und Experten aus den Bereichen Stadtplanung und Katastrophenschutz war zusammen mit dem Bürgermeister der Stadt, Mayor Alfredo Abelardo B. Benitez, im Rahmen des von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) geförderten Projekts „Urban Act“ zu Besuch.
In einem spannenden Austausch präsentierten und diskutierten wir Ergebnisse des Projekts „Klima-Anpassung, Hochwasser, Resilienz“. Als Projektbüro für Rheinland-Pfalz sind wir für den Wissenstransfer des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts zuständig.
Der Wiederaufbau stellt auch eine Chance dar, Infrastruktur besser, hochwassersicherer, resilienter und klimaangepasster zu bauen. Im Bereich der Energieversorgung konnten die Besucherinnen und Besucher zum Auftakt des Workshops am IQIB an unserem Modell-Kubus testen, welche Möglichkeiten eine smarte Stromversorgung aus erneuerbaren Energien (Windkraft, Photovoltaik) für eine Stadt bietet. Verschiedene Gebäude, zum Beispiel private Immobilien aber auch ein Krankenhaus und eine Fabrik sowie diverse E-Autos können in dem Modell haptisch ein- und ausgecheckt werden. Die Auswirkungen dieser Veränderungen werden dann in Echtzeit auf dem zugeschalteten Monitor sichtbar.
Im Landkreis Ahrweiler haben einige Kommunen den Wiederaufbau als Chance genutzt und neue Nahwärmenetze geplant, von denen einige bereits umgesetzt wurden. Damit wurden die vor der Flutkatastrophe genutzten Ölheizungen ersetzt. Zudem gibt es Planungen zum Ausbau von Windkraft und Photovoltaik.
Darüber, welche konkreten, praxisnahen Empfehlungen für einen resilienten Wiederaufbau im Rahmen des Projekts KAHR erarbeitet wurden, informierte Alessa Trüdinger, Wissenschaftlerin vom Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung der Universität Stuttgart (IREUS), in ihrem Vortrag unter dem Titel „Building Back Better – KAHR Projekt: Ahr Valley“. Im Fokus standen dabei insbesondere Empfehlungen für den Wiederaufbau kritischer Infrastrukturen, zum Beispiel Krankenhäuser, Feuerwehrhäuser und Schulen. Alessa Trüdinger betonte die Wichtigkeit der im Rahmen des Projekts KAHR aufgestellten „10 Empfehlungen aus Sicht der Wissenschaft zum Thema Wiederaufbau und Zukunftsfähigkeit der flutbetroffenen Regionen“, darunter: Mehr Raum für Flüsse, angepasste Landnutzung, effektive Frühwarnung, angepasster Wiederaufbau von Brücken. IREUS ist einer von dreizehn Verbundpartnern und Koordinator des Projekts KAHR.