KAHR: Über 300 Teilnehmende bei Wissenschaftskonferenz zum Wiederaufbau des Ahrtals
Zehn Empfehlungen aus Sicht der Wissenschaft vorgelegt.
Zehn Empfehlungen aus Sicht der Wissenschaft vorgelegt.
Im Zentrum des BMBF-Projekts KAHR (Klimaanpassung, Hochwasser und Resilienz) stehen die wissenschaftliche Begleitung des Wiederaufbaus in den Flutgebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen und die enge Zusammenarbeit mit Praxispartnern und Akteuren vor Ort.
Das Format der Online-Wissenschaftskonferenz vom 29.-30. Juni nutzen 340 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachdisziplinen aus dem nationalen und internationalen Raum. Der Landkreis Ahrweiler hatte als einer der Praxispartner im KAHR-Projekt in diesem Zusammenhang zum Wissenschafts-Praxis-Dialog am 29.06.2022 eingeladen und die Veranstaltung gemeinsam mit IQIB, der RWTH Aachen und IREUS in der Rheinhalle Remagen organisiert. Die Aufzeichnung der Grußworte, die Präsentation erster Ergebnisse und die anschließende Podiumsdiskussion ist auf KAHR (hochwasser-kahr.de) abrufbar.
Ein alleiniger Wiederaufbau der alten Strukturen sei „nicht hinreichend!“, hoben die beiden Sprecher des KAHR-Projekts, Prof. Jörn Birkmann (Universität Stuttgart) und Prof. Holger Schüttrumpf (RWTH Aachen), bei der Podiumsdiskussion des Wissenschafts-Praxis-Dialogs am 29. Juni in der Rheinhalle in Remagen hervor. Es sollte vielmehr die Gelegenheit genutzt werden, resiliente, hochwasser- und klimaangepasste Raum- und Siedlungsentwicklungskonzepte sowie wissenschaftlich fundierte Managementkonzepte für Flüsse zu entwickeln und umzusetzen.
Diesen Anspruch unterstrich auch Landrätin Cornelia Weigand in ihrem Grußwort zu Beginn der Präsenzveranstaltung und formulierte die Erwartung an das KAHR-Projekt, den Transformationsprozess im Ahrtal zu unterstützen. Es sei bekannt, dass Starkregenereignisse bedingt durch den Klimawandel häufiger und stärker ausfielen, betonte Weigand. Im Ahrtal stelle man sich weniger die Frage, wann das nächste Hochwasser komme, sondern wie man sich darauf vorbereiten könne. Die Erkenntnisse aus dem KAHR-Projekt könnten als Modell für den Umgang mit Starkregenereignissen in anderen Mittelgebirgen in Deutschland und darüber hinaus dienen, so Weigand.
Insgesamt zehn Handlungsempfehlungen haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Verbundprojektes in einem ersten Thesenpapier präsentiert, sowie erste Ergebnisse einer aktuell laufenden Befragung im KAHR-Projekt unter 5000 von der Flutkatastrophe betroffenen Haushalten veröffentlicht.
110 Personen nahmen an dem Wissenschafts-Praxis-Dialog teil, darunter 13 Verbundpartner des KAHR-Projektes sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Städten, Gemeinden, Verbandsgemeinden, Landes- und Lokalpolitik sowie Planungsbehörden und der Wasserwirtschaft. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch das BMBF, das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität und das Ministerium des Inneren und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz. In der Podiumsdiskussion waren neben den Sprechern des KAHR-Projektes Prof. Jörn Birkmann und Prof. Holger Schüttrumpf auch die rheinlandpfälzische Klimaschutz-Ministerin Katrin Eder, der Parlamentarische Staatssekretär im BMBF Mario Brandenburg und der Allgemeine Vertreter des Landrats aus dem Landkreis Euskirchen Achim Blindert vertreten.
Mehr Informationen zum KAHR-Projekt
Anfragen an das Projekt für Rheinland-Pfalz an: kahr-rlp@iqib.de;
für Aktivitäten in Nordrhein Westphalen: kahr-nrw@iww.de