Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), der Landkreis Ahrweiler sowie das Institut für qualifizierende Innovationsforschung und -beratung (IQIB) wollen in Zukunft enger zusammenarbeiten, um die Resilienz des Ahrtals zu stärken. Ziel ist es, gemeinsam die Kompetenzen für einen effektiveren Katastrophenschutz zu bündeln und Konzepte für die Widerstandsfähigkeit gegenüber Schadensereignissen (Resilienz) in der Region zu entwickeln und umzusetzen. Im Zentrum stehen die Förderung eines engen Dialogs, die Umsetzung gemeinsamer praxisnaher Projekte zum Thema Resilienz und die gemeinsame Zusammenarbeit bei dem Aufbau eines "International Resilience Center @Ahr-Valley" (IRRC@ahr) von der Konzeptionierung bis zum Betrieb.
Stärkung von Selbstschutz und Selbstvorsorge
Das Resilienzzentrum soll ein Ort für Forschung und Lehre sein sowie ein multimediales und interaktives Besucherzentrum. Im Fokus steht der zukunftsorientierte Umgang mit dem Thema Naturextreme, um damit unter anderem einen Beitrag zur Stärkung von Selbstschutz und Selbstvorsorge der Menschen zu leisten. Mit dem gemeinsamen Engagement für die Region und das IRRC@ahr wird auch die vom Bund und den Ländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie der Region Bundesstadt Bonn im April 2024 vereinbarte Zusatzvereinbarung zum Berlin/Bonn-Gesetz ausgestaltet.
Gemeinsame Erklärung zur Zusammenarbeit
Um die Bedeutung der Zusammenarbeit zu unterstreichen, unterzeichneten die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla, Landrätin Cornelia Weigand und die IQIB-Geschäftsführer Roman Noetzel und Wigand Fleischer ein Memorandum of Understanding (MoU) – also eine Absichtserklärung.
„Die Vereinbarung zwischen DLR, dem Landkreis und IQIB zeigt unser gemeinsames Engagement für den Wiederaufbau im Ahrtal. Wir freuen uns, gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln, die auch über die Region hinaus einen Unterschied machen.“
Roman Noetzel, Geschäftsführer am IQIB
„IQIB ist ein regional im Ahrtal verwurzeltes, national und international renommiertes Forschungs- und Beratungsinstitut mit den Schwerpunkten Forschung für Resilienz und Klima-Anpassung. Ein weiterer Fokus liegt in der Gestaltung eines effektiven Wissenstransfers in die praktische Anwendung – auch über die Region hinaus."
Wigand Fleischer, Geschäftsführer am IQIB
Da der Weg bis zur Realisierung eines IRRC@ahr noch lang ist, bietet IQIB an, mit einer dezentralen Lösung heute schon zu starten. Denkbar sei zum Beispiel der Aufbau einer zentralen Online-Plattform zum Thema Resilienzforschung und die flankierende Nutzung eines Teils der Räumlichkeiten des IQIB am neuen Standort im Thermalbadehaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler als Baustein für Forschung und das geplante Citizen Science-Center.
Expertise im Ahrtal bündeln
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundforschungsprojekts “Klima-Anpassung, Hochwasser, Resilienz” (KAHR) leisten wir in unserer Rolle als Projektbüro für Rheinland-Pfalz bereits einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung der relevanten Akteure in der Region, national und international. Zudem gestalten wir den Wissenstransfer in die konkrete Anwendung und sind Partner des im Rahmen von KAHR gegründeten regionalen Katastrophenschutz-Netzwerks “H-Kat-Net".
Mit der Muttergesellschaft, dem DLR, sind wir bereits über erfolgreiche Forschungskooperationen verbunden. Mit dem DLR-Projekt “ActforAhrtal” hat IQIB in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus dem DLR den Wiederaufbau in den Bereichen Verkehr und Energie unterstützt. Diese Zusammenarbeit wird im Rahmen des Projekts RESITEK weiter vertieft werden. Dabei werden wir eng mit dem Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen im Rhein-Sieg-Kreis kooperieren.
Weitere Informationen finden Sie hier: Geplante Zusammenarbeit im Ahrtal
Ansprechpartner am IQIB
Roman Noetzel und Wigand Fleischer