Energiesystem der Zukunft: nachhaltig und resilient gegenüber Krisen

IQIB entwickelt strategisches Entscheidungswerkzeug für mehr Sicherheit in der zukünftigen digitalisierten Energieversorgung.

Windräder vor Sonnenuntergang

Denis Doukhan auf Pixabay

Ein plötzlicher Cyberangriff legt Teile des Stromnetzes lahm. Ein schwerer Sturm beschädigt wichtige Versorgungsleitungen. Eine Hitzewelle bringt das Energienetz an seine Grenzen. Solche Szenarien sind längst keine Fiktion mehr, sondern stellen reale Bedrohungen für unsere Energieversorgung dar. Die Energiewende zu erneuerbaren Energien und die Digitalisierung des Energiesektors machen das Energiesystem flexibler, aber auch komplexer und angreifbarer. Wie können wir zukünftige Energiesysteme vor Krisen schützen?

Das nun abgeschlossene Bundesforschungsprojekt ReMoDigital hat genau diese Frage untersucht. Von 2020 bis 2024 wurde unter Leitung von Bert Droste-Franke, Themenfeldleiter „Systemevaluation & gesellschaftliche Zukunftsfähigkeit“, in Kooperation mit mehreren DLR-Forschungsinstituten sowie Expertinnen und Experten aus der Praxis analysiert, wie digitale Energiesysteme resilient gestaltet werden können – damit sie auch in Krisensituationen funktionieren.

Resilienzmonitoring für die digitale Energiewende: Lösungen für morgen

Zentrales Ergebnis des Projekts ist die Entwicklung eines interaktiven, praxisnahen Stress-Test-Tools. Dieses Tool ermöglicht es politischen Entscheidungsträgern, Behörden und Unternehmen, zukünftige Energiesystemen so zu gestalten, dass die Energieversorgung auch in Krisensituationen so gut wie möglich gesichert ist. Das Tool kann flexibel an neue Herausforderungen angepasst werden und unterstützt eine vorausschauende Planung zur Bewältigung zukünftiger Krisen.

Insight: Die Projektergebnisse auf einen Blick 

Identifizierung der größten Bedrohungen für Energiesysteme

  • Naturkatastrophen: Überschwemmungen, Stürme und extreme Temperaturen gefährden die Infrastruktur.
  • Cyberangriffe: Die zunehmende Digitalisierung macht das Energiesystem anfälliger für gezielte Attacken.
  • Netzüberlastung: Durch die steigende Einspeisung erneuerbarer Energien kommt es zu neuen Herausforderungen bei der Netzstabilität.

 Lösungsstrategien für eine resiliente zukünftige Energieversorgung

  • Dezentrale Strukturen: Durch den Ausbau von Batteriespeichern, lokalen Netzen und Insellösungen kann das System flexibler auf Krisen reagieren.
  • Cybersecurity-Maßnahmen: Schutzkonzepte für digitale Steuerungssysteme müssen erarbeitet und implementiert werden.
  • Regelmäßige Stresstests von Szenarien zur Gestaltung zukünftiger Energiesysteme einführen.

Abschlussbericht zum Nachlesen: Resilience Monitoring for the Digitalisation of the Energy Transition (ReMoDigital)

Mehr Informationen zum Projekt: Projektbeschreibung

Ihr Ansprechpartner am IQIB

Dr. Bert Droste-Franke